Meilensteine der Horwer Geschichte
Vorgeschichte, Altertum
Urzeit
Vor rund 20 Mio. Jahren
Unsere Gemeinde war vor Jahrmillionen von einem Meer bedeckt. Davon zeugen Haifischzähne und Versteinerungen von Muscheln, die im Sandstein nördlich des Haltiwaldes gefunden wurden. Versteinerungen von verschiedenen Blättern in der Lehmgrube Grisigen und im Bireggwald erinnern an eine warme Periode mit tropischen Pflanzen und Wäldern.
Alt-Steinzeit
1 Mio. v. Chr. – 8’000 v. Chr.
Das abwechslungsweise Vorstossen und Zurückweichen gewaltiger Eismassen des Reuss und Aare-Brüniggletschers prägt die Landschaft von Horw. Abgeschliffene Felsrundhöcker (z. B. im Längacherwald) und vom Gletscher mitgebrachte Felsblöcke aus ortsfremdem Gestein (Findlinge) sind Zeugen der einstigen Vergletscherung.
Mittel- und Jungsteinzeit
8000 v. Chr. – 1800 v. Chr.
Die auf der Längacherwaldhöhe geborgenen bearbeiteten Feuersteine (Silices) zeugen von der ersten Anwesenheit kleiner Bevölkerungsgruppen, die sich von der Jagd und vom Fischfang ernährten. Die 1920 in Ober-Fondlen gefundene Beilklinge aus Kupfer konnte fast 100 Jahre später zeitlich genauer bestimmt werden: Sie ist rund 6000 Jahre alt und gilt als ältester Metallfund der Schweiz.
Bronzezeit
1800 v. Chr. – 800 v. Chr.
Der Längacherwald wird Siedlungsraum bronzezeitlicher Menschen. Bei Ausgrabungen Ende der 1920er-Jahre wurden Herdstellen freigelegt und verzierte Tonscherben geborgen.
Eisenzeit
800 v. Chr. – 0 n. Chr.
Der Nachweis einer Besiedlungskontinuität auf Längacher bis in die Eisenzeit ist bis heute noch nicht gelungen.
Römische Epoche
0 – 400
Zeugen römischer Kultur wurden auf Horwer Boden nur spärlich gefunden. Ein Fragment einer Getreidemühle aus Granit (Seeblick) und einzelne Münzfunde aus dem 3. und 4. Jahrhundert (St. Niklausen / Oberhasli / Knolligen) lassen die Hoffnung zu, dass man noch auf ein römisches Bauwerk (z.B. eine Villa) stossen könnte. Es ist auch wahrscheinlich, dass Horw eine Römerstrasse besass.
Mittelalter
Alemannen dringen ins Mittelland ein
400 – 800
Nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches dringen die Alemannen von Norden her kommend ins Mittelland ein und werden mitbestimmend für die heutigen Sprach- und Siedlungsverhältnisse. Es ist wahrscheinlich, dass die sumpfige Talebene gemieden wurde. Ältere alemannische Flurnamen wie Knolligen und Grisigen weisen auf eine Bevorzugung der trockenen Anhöhen (vor allem auf der Halbinsel) hin.
Schenkung an das St. Leodegarskloster
843
Edelleute verschenken ihre Besitzungen zwischen dem Pilatusberg und dem See an das St. Leodegarskloster in Luzern.
Erste urkundliche Erwähnung von «Horw»
1231
Walter von Hochdorf und seine Gattin Bertha schenken ihre Güter zu Horw ebenfalls dem Kloster im Hof. In dieser Urkunde erscheint erstmals der Name «horwe», der mittelhochdeutsche Begriff für Sumpf.
Horw wird habsburgischem Amt Rothenburg zugeteilt
1291
Der Abt von Murbach im Elsass, dem das St. Leodegarskloster gehört, verkauft seine Luzerner Ländereien an die Habsburger. Horw wird dem habsburgischen Amt Rothenburg zugeteilt.
Luzern nimmt Horw ins Burgerrecht auf
1381
Die Stadt Luzern, die 1332 dem Bund der Eidgenossen beigetreten war, nimmt Horw ins Burgerrecht auf.
Horw wird Landvogtei
1386
Mit dem Sieg der Eidgenossen in Sempach erwirbt die Stadt Luzern das ehemalige habsburgische Amt Rothenburg. Damit wird Horw zusammen mit Kriens bis 1798 eine luzernische Landvogtei.
Neuzeit
Horw erhält Amtsrecht
1780
Die Gemeinde Horw erhält das älteste bekannte Amtsrecht.
Französische Truppen einquartiert
1798
Die Alte Eidgenossenschaft fällt zusammen. Im Horwer Winkel werden französische Truppen einquartiert und zu einem Angriff gegen Nidwalden geführt.
19. und 20. Jahrhundert
Bau des Schulhauses am Horwbach
1825
Das Schulhaus wird bis 1909 für den Schulunterricht genutzt. Bis zu seinem Abbruch dient es dann als Sitz der Gemeindeverwaltung.
Aufteilung Einwohner-, Ortsbürger- und Korporationsgemeinde
1831
Auf Grund der neuen Verfassung des Kantons Luzern von 1814 erfolgt die Ausscheidung der Gemeindegüter in die Einwohner-, Ortsbürger- und Korporationsgemeinde. Die Pfarrkirche, deren Bau im Empirestil 1813 begonnen wurde, wird durch den Bischof eingeweiht.
Erste Post in Horw
1857
Horw erhält eine eigene Postablage.
Erstes Dampfschiff legt an
1875
In Kastanienbaum legt erstmals ein Dampfschiff an der neu erstellten Lände an.
Erste Eisenbahnlinie
1889
Auf einem Schmalspurgeleise dampft die Brünigbahn erstmals durch Horw.
Gründung Wasserversorgungsgenossenschaft
1892
Es wird eine «Wasserversorgungsgenossenschaft Horw» gegründet, die das Wasser aus Krienser Quellen bezieht.
Einweihung des Schulhauses Hofmatt
1909
Das Hofmatt-Schulhaus wird eingeweiht. Dieser für das Ortszentrum prägende Bau wird von den Horwer Schulen auch heute noch genutzt.
Autobusbetrieb wird aufgenommen
1928
Der erste Autobus fährt von Luzern nach Horw.
Seewasserwerk in Betrieb
1936
Horw setzt sein Seewasserwerk in Betrieb.
Erster Autobahnabschnitt der Schweiz
1955
Das A2-Teilstück, welches durch Horw führt, war 1955 als Ausfallstrasse Luzern-Süd eröffnet worden und gilt als erste Autobahn der Schweiz. Die Einfahrten waren damals kurz, Fahrbahnmarkierungen, Pannenstreifen und Leitplanken fehlten.
Eröffnung Buslinie 21 Luzern – St.Niklausen – Kastanienbaum – Horw
5. Dez. 1959
Die malerische Horwer Halbinsel wird mit dem Autobus erschlossen.
10’000 Einwohnerinnen und Einwohner
29. Juli 1968
Die Gemeinde Horw wird mit 10’000 Einwohnerinnen und Einwohnern zur «Stadt» – sie bezeichnet sich aber weiterhin als Gemeinde.
Einführung des Einwohnerrats
1. Juli 1971
Eine neue Gemeindeorganisation tritt auf den 1. Juli 1971 in Kraft. Die Gemeindeversammlung wird abgeschafft. Horw erhält ein Gemeindeparlament, den Einwohnerrat.
750-Jahr-Feier
1981
Horw begeht die 750-Jahr-Feier seiner ersten urkundlichen Erwähnung unter dem Motto: «erläbe, begryfe, verstoh».
Bireggquartier verbleibt bei Horw
28. Nov. 1982
Die Stimmberechtigten von Horw – auch die Quartierbewohner der Biregg – lehnten die Initiative «Biregg zur Stadt Luzern» mit 72 % deutlich ab.
Horw zählt 12’000 Einwohnerinnen und Einwohner
30. Dez. 1998
Am 30. Dezember 1998 wird der zwölftausendste Einwohner registriert.
21. Jahrhundert
Eröffnung der sanierten Autobahn A2/6
14. Mai 2004
Am 14. Mai 2004 wird der erfolgreiche Abschluss der Arbeiten am Autobahnabschnitt A2/6 gefeiert. Im Rahmen des Eröffnungsanlasses werden die Erweiterungsbauten A2/6 im Beisein von Bundesrat Moritz Leuenberger offiziell dem Verkehr übergeben.
Eröffnung «Horw Zentrum»
28. Okt. 2004
Die Erweiterung des Ortskerns «Horw Zentrum» wird eingeweiht. Horw erhält damit ein Dorfzentrum zum Leben, Arbeiten, Wohnen, Einkaufen und Sein.
Vereinigung Bürger- mit Einwohnergemeinde
1. Jan. 2005
Die Bürgergemeinde wird aufgrund der am 1. September 2004 in Kraft getretenen neuen Gemeindeordnung mit der Einwohnergemeinde vereinigt.
Umgestaltung Kantonsstrasse
12. Mai 2006
Horw feiert die in zwei Etappen umgestaltete Kantonsstrasse.
Horw zählt 14’000 Einwohnerinnen und Einwohner
2. Okt. 2018
Die Gemeinde Horw feiert die vierzehntausendste Einwohnerin.